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Claudia Scheider-Hofmann
das Leben in der eigenen Wirklichkeit
Jeder, der seine Angehörigen pflegt, verdient Bewunderung und Anerkennung. Durch meine kurzzeitige Arbeit in einem Seniorenheim, weiß ich was es heißt zu „pflegen“. Nicht nur die körperliche Pflege, sondern auch die geistig-emotionale Pflege. Diese Generation, die den Krieg noch als Kinder erlebt haben, tragen oft tief in sich ein Trauma. Ein Trauma, das die meisten sehr gut unter Verschluss halten oder gehalten haben. Wenn überhaupt, kommt nur zwischendurch mal ein Funke der Vergangenheit hervor. Aber dieser Funke lässt erahnen, was sie als Kinder mitgemacht haben. So wundert mich die hohe Zahl der Senioren, die an Demenz erkranken, nicht. Für mich ist die Demenz wie ein Schutzschild der Seele. Sie ist traumatisiert, verletzt und verwundet. Mit der Zeit sind die Verletzungen vernarbt und die Erinnerung gut gesichert in eine der hintersten Ecken des Bewusstseins versteckt. Aber es gibt keine sichere Verstecke in unserem Unterbewusstsein. An jeder der „sicher weggeschlossenen Erinnerungen“ liegt ein unsichtbarer Zündfaden. Ein kleiner Gedankenimpuls, eine Begegnung, ein Geruch, eine Situation oder auch ein Bild genügen, um diesen kleinen Faden zu entzünden und….. weiter unter:
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