Aus aktuellem Anlass. Das private Gesicht hinter dem Therapeuten. Wer mich ken…

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Claudia Scheider-Hofmann

Aus aktuellem Anlass.
Das private Gesicht hinter dem Therapeuten.

Wer mich kennt, weiß das ich meinen Beruf liebe. Meine therapeutische Tätigkeit zeigt mir jeden Tag auf, das hinter jeder Aussage und Handlung eine Lebensgeschichte steht, die aufzeigt, warum dieser oder jener Mensch so spricht, handelt und reagiert.

Die vorurteils- und bewertungsfreie Haltung meiner Patienten gegenüber, hat sich langfristig auch auf die „private“ Claudia ausgewirkt. Bevor ich eine endgültige wichtige Entscheidung treffe, gehe ich in den „neutralen Beobachter“ um mir die Lage von rechts, links, vorne und hinten anzusehen. Ich ermögliche mir einen Rundumblick, der mir entweder ein gutes oder ungutes Gefühl zu einer Entscheidung oder Situation gibt. Dieses erste Gefühl gibt mir nur ein Hinweis einen ersten Impuls. Nachdem die Erde sich (zum Glück) nicht aufhört zu drehen, dürfen und können sich auch die Sichtweisen ändern und so darf sich aus einem unguten Gefühl ein gutes Gefühl entwickeln, oder umgekehrt.
Jetzt gerade, in dem ich hier die Sätze schreibe habe ich kein gutes Gefühl, ich habe Angst. Ich habe Angst zu schreiben was ich denke und fühle. Ich habe Angst vor Anfeindung. Ich habe Angst aus Gruppen und Vereine ausgeschlossen zu werden.

Meine Familie und Freunde bewundern meine Fähigkeit authentisch zu sein und zu bleiben, auch wenn es unangenehm wird. Aber ich bin es nicht mehr und ich kann mir selbst nicht mehr in die Augen sehen. Aus Angst vor Ausgrenzung, fange ich an zu schweigen und mich bei Impfthemen geschickt aus der Affäre zu ziehen. Was ist aus mir geworden? Macht es mich, von der einen zu der anderen Sekunde zu einem schlechten, unverantwortlichen, gesundheitsgefährdeten und unkollegialen Menschen nur weil ich laut sage:
„Nein, ich möchte mich jetzt noch nicht impfen lassen. Ich möchte den ganzen Verlauf noch beobachten.“

Ich kenne viele liebe Menschen die absolute Impfbefürworter sind und viele liebe Menschen die absolute Impfgegner sind. Ich bin weder schwarz noch weiß. Ich bin (war einmal) bunt, so bunt wie das Leben, jetzt habe ich das Gefühl grau zu werden.
Meine Farben verblassen, da ich weder zu der einen noch zu der anderen Personengruppe gehöre. Ich möchte nur das meine Entscheidung, die sich für MICH (zu dem jetzigen Zeitpunkt) richtig und gut anfühlt, respektiert wird.
Was ist mit unserer Menschlichkeit geschehen, wenn man sich nicht mehr traut zu sagen, welche Entscheidung man für sich getroffen hat, ohne in eine Schublade geschoben zu werden.

„Aus Gedanken werden Worte geformt. Aus Worte werden Sätze geformt. Aus Sätzen entstehen schöne Geschichten, neue Ideen, Liebeserklärungen, wichtige Informationen, Wahrheiten, Zukunftsvisionen ebenso aber auch Unwahrheiten, Verleugnungen, Diskriminierungen, Wut und Hass. Worte brennen sich tief in uns ein, sie glühen langsam vor sich hin, aber sie glühen. Je nachdem welche Emotion sie verbrennen, können diese Worte Existenzen und Menschen aufbauen, oder zerstören. Je nach dem welcher Gemütslage, welchen Charakter und welches Ziel der „Formgeber“ im Sinn hat, formt er seine Worte und Sätze. Das geschriebene oder gesprochene Wort, hat in der heutigen Zeit die Möglichkeit, das Gesicht nicht zu zeigen. Das macht die „Formung“ der Worte und Sätze einfach. Versteckt hinter einer Maske.
Worte, ob geschrieben oder gesprochen, sind einer der mächtigsten Waffen, die wir Menschen haben. Ich habe gelernt, Worte als Waffen der Zuversicht, der Liebe, der Wertschätzung, der Hoffnung, des Glaubens und vor allem der Akzeptanz für mich und andere einzusetzen.
Aber wenn ich mich umsehe und umhöre…. ist es nicht mehr die Pandemie, die mir Sorge macht, sondern die Menschlichkeit.“
Claudia Schneider-Hofmann

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